Ich habe Frithjof Bergmann in einem Taxi in China kennengelernt. So unwahrscheinlich es
klingen mag: Wir waren beide zu einer Konferenz in Peking eingeladen – er als Sprecher
und ich als Teil einer kleinen Studentengruppe, die über ihre Universität die Gelegenheit
hatten, auf der Veranstaltung dabei zu sein.
Wir standen eines Morgens vor dem Hotel und merkten, dass wir beide den Bustransfer
verpassten, der uns täglich zum Tagungsort brachte. Schließlich organsierten wir uns ein
Taxi, um rechtzeitig anzukommen. Auf der Fahrt unterhielten wir uns ausgiebig und so
erfuhr ich, dass er Philosophie an der University of Michigan in Ann Arbor unterrichtete
und Arbeit sein Thema ist. Er lud mich zu seinem Vortrag ein und so kam ich das erste Mal
mit „New Work“ in Berührung. Auf diese Weise begann vor vielen Jahren unsere
Beziehung, die unter anderem dazu führte
– dass ich ihn bald darauf als Gastprofessor an meine Universität holte
– dass er mich im Gegenzug zum Studium an seinen Lehrstuhl an der University of
Michigan einlud, wo ich mich mit seiner Philosophie und New Work beschäftigte
– dass ich ihn zu unzähligen Veranstaltungen in Deutschland begleitet habe
– dass wir erste New Work-Ansätze in Deutschland gemeinsam realisierten. So haben
wir in Mühlhausen/Thüringen mit einem Verein Strukturen gegen
Jugendarbeitslosigkeit aufgebaut. Darüber hinaus hat er damals schon mit der Idee
von Elektroautos experimentiert, weil er es in den 90er Jahren bereits kommen sah,
dass es zum Umstieg auf Elektroautos kommen würde. In Mühlhausen sah der
Vorschlag so aus, gebrauchte Kleinbusse umzurüsten zu Elektrobussen, die den
öffentlichen Nahverkehr in der historischen Altstadt übernehmen sollten. Techniker
und Ingenieure gab es vor Ort nach der Wende zuhauf.
– dass ich mich im deutschen Netzwerk mit anderen engagiere, um die Ideen
Bergmanns voranzutreiben. Das heißt ich gebe Workshops, halte Vorträge und
schreibe Artikel.
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